Zu den vom 06.03.-08.03.2020 stattfindenden 15. Merseburger DEFA-Filmtagen wurde am Dienstag, d. 03.03.2020, 19.00 Uhr im Kunsthaus Tiefer Keller die
Begleitausstellung "LEINWÄNDE"
"Ergebnisse der Merseburger Kunstgespräche"
eröffnet. Bei den 4. Merseburger Kulturgesprächen am 29.01.2005 wurde der Merseburger Kunstverein „MERkunst e.V.“ durch Studierende des Studiengangs Kultur- und Medienpädagogik der Hochschule Merseburg ins Leben gerufen.
Deshalb zeigt bis zum 13.03.2020 nicht nur der "Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg" Fotos und Poster der vergangenen Merseburger DEFA-Filmtage, auch der MerKunst. eV. präsentiert historische Ansichten sowie die vom Kunstverein erstellten Fotobücher der Reihe "Merseburg im Wandel der Zeit" .
Die Eröffnungsrede hielt Prof. Frei.
ANTOINETTE – ALTAR der Europa – Finale in Merseburg
Nach einer dreijährigen Reise durch Europa ist ANTOINETTE nun im Schloßgartensalon von Merseburg angekommen. Dort hat Sie bis zum 30.11.2020 ein offenes Atelier eingerichtet und vollendet, mit der Anfertigung der "Merseburger Zaubertafeln", die Arbeiten am "Altar der Europa". Dieses insgesamt 5 Meter hohe und 20 Meter breite Hauptwerk des Zyklus "Mythos Europa" entstand in seinen Einzelteilen in Wien, Prag, Leipzig und Görlitz. Mit Bleistift zaubert ANTOINETTE ihre Fabelwelt und ihr Figurentheater auf Papier.
Link zum Video "Ein Polyptychon, das seinesgleichen sucht"
gemeinsamer Besuch des Live-Ateliers der Künstlerin Antoinette
Am 05.08.2020 besuchten Mitglieder des Merseburger Kunstvereins e.V. das Live-Atelier der Künstlerin ANTOINETTE im Schlossgartensalon Merseburg. Während einer Führung durch den Generalbevollmächtigten der Projekte "Mythos Europa" und "Europäische Frauen im Portrait" Thomas Hampel wurden die Künstlerin und ihr Werk vorgestellt. Die Malerin zählt zu den Vertreterinnen der „Leipziger Schule“. ANTOINETTEs Arbeiten stehen in der Tradition ihrer Lehrer Heisig, Mattheuer und Tübke.
In dem Atelier, welches im Schlossgartensalon für mehrere Monate eingerichtet wurde, konnten wir die Künstlerin direkt beim Arbeiten beobachten. ANTOINETTE führt die großformatige Arbeit als Zeichnung überwiegend mit Bleistiften aus. Ihre Arbeit wird aus 13 Teilen bestehen und eine Gesamtlänge von ca. 20 m haben. Die sieben mittleren Arbeiten repräsentieren die Wächterinnen der Wochentage, der untere Fries, nach seinem Entstehungsort genannt "Görlitzer Fries", symbolisiert die Negativität, der obere "Wiener Fries" trägt den Titel "Sieg der Liebe" und stellt das positive Gegengewicht dar.
Nun in Merseburg angekommen, will sich die Künstlerin hier z.B. von den "Merseburger Zaubersprüchen" inspirieren lassen. Vier Tafeln sollen entstehen und man darf gespannt sein, zu welchen Interpretationen und künstlerischen Umsetzungen ANTOINETTE gelangen wird. Der mystisch, figurativen Arbeitsweise von ANTOINETTE, die liebevoll und zutreffend auch "Madam Bosch" (Anm 1) genannt wird, kommen die symbolschweren althochdeutschen Zaubersprüche, mit Bezug auf vorchristliche germanische Mythologie entgegen. Sie sagt, da die beiden Zaubersprüche von Freiheit und Heilung handeln, fügen sie sich thematisch gut in ihr monumentales Werk "Altar der Europa" ein.
Zum Abschluss dieses Kunsterlebens gesellte sich die Künstlerin ANTOINETTE (Mitte, schwarze Tasche und Gesichtsmaske) zu einem Gruppenfoto zu uns.
Die Entstehung der Merseburger Zaubertafeln kann noch bis Ende 2020 im Schlossgartensalon erlebt werden.
"Märchen und Sagen auf mitteldeutschen Burgen"
KunstAusstellung unter Beteiligung des MerKunst e.V.
anlässlich der DEFA-Filmtage "Aus der DEFA-Kiste"
Am 07. Juni 2022 wurde in der Galerie „Tiefer Keller“ Merseburg die Begleitausstellung zu den Merseburger DEFA-Filmtagen durch Frau Dr. Halina Czikowsky vom Förderverein Kino Völkerfreundschaft e.V. und Herrn Leidel, Vorsitzender des Merseburger Kunstvereins e.V., eröffnet.
Zum Thema „Märchen und Sagen auf mitteldeutschen Burgen“ werden Scherenschnitte von Erika Schirmer gezeigt. Die 95-jährige Künstlerin ist bekannt geworden als Schöpferin des Lieds „Kleine weiße Friedenstaube“.
Weiterhin werden Arbeiten von Mitgliedern des Merseburger Kunstvereins e.V. gezeigt. Die Künstlerinnen Astrid Heid, Susann Höritzsch, Eike Emsel, Andrea Quenzel und Ines Münch schufen Bilder in unterschiedlichen Techniken zur Merseburger Sagenwelt.
Pastelle des Merseburger Künstlers Peter Loose zu Motiven aus dem Mitteldeutschen Burgenland sowie auch keramische Arbeiten von Andrea Mertke runden die Ausstellung ab.
Künstlerinnen des Merseburger Kunstvereins e.V. im Gespräch.
Eine Skulptur- Werner Wolff zu Ehren
Am 04.12.2021 wurde im Eingangsbereich des Tiefen Kellers eine Metallskulptur, geschaffen vom Merseburger Künstler Klaus-Dieter Urban, zur Erinnerung an den Merseburger Heimatforscher Werner Wolff durch Michael Hayn (Merseburger Kunstverein e.V.) enthüllt.
"Filmkulisse Mitteldeutschland"
KunstAusstellung des MerKunst e.V.
anlässlich deS 75. DEFA-JubiläumS 2021
Zu den jährlich in Merseburg stattfindenden DEFA-Filmtagen gestalteten die Mitglieder des Merseburger Kunstvereins im Juni 2021 eine Begleitausstellung im Kunsthaus Tiefer Keller zum Thema Mitteldeutsche Filmdrehorte.
Dr. Gunther Eckhardt, Siegfried Eisenreich, Dr. Franz Güttel, Astrid Heid, Peter Loose, Claudia Gabriele Meinicke, Andrea Mertke, Maritta Morgner, Ernst Prochnow sowie Praktikantin Alina Benke haben sich mit DEFA-Filmen und deren Drehorten in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt vielfältig künstlerisch auseinandergesetzt. Die Malereien und Zeichnungen, die Fotokunst und Skulpturen wurden im Kontext zum jeweiligen Film präsentiert.
Blick in die Ausstellung mit "Spur der Steine", "Der Tangospieler" und "Der Rat der Götter"
Die Deutsche Film AG, kurz DEFA, drehte etwa 700 Spielfilme, davon mehrere in Mitteldeutschland. Diese Ausstellung widmet sich ausgewählten DEFA-Filmen, die im Zeitraum von 1950 bis 1990/91 im Mitteldeutschen Raum gedreht wurden.
Kunstschaffende des Merseburger Kunstvereins e.V. setzten sich im vergangenen Jahr mit den Drehorten und den Inhalten dieser Filme künstlerisch auseinander. Was als Projekt des gemeinschaftlichen Schaffens gedacht war, wurde durch die CORONA-Pandemie nun zu einer Sammlung vieler Einzelprojekte. Und trotz Abstand, den es einzuhalten galt, hat uns diese Aufgabe zusammengehalten und stolz präsentierten wir unsere Interpretationen zu verschiedenen DEFA-Filmen, die in der Region gedreht wurden.
Diese Ausstellung des Merseburger Kunstvereins e.V. wurde unter den besonderen Umständen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen im Kunsthaus Tiefer Keller in Merseburg eröffnet. Die Ausstellung mit dem Titel “Mitteldeutsche Filmkulissen” kam auf Anregung des Fördervereins Kino Völkerfreundschaft Merseburg e.V. zustande. Jedes Jahr organisiert dieser Verein die Merseburger DEFA-Filmtage, die 2021 nicht ganz wie geplant durchgeführt werden konnten. Dennoch hofften die Mitglieder des Merseburger Kunstverein e.V. mit der ursprünglich als Begleitprogramm geplanten Ausstellung, zahlreichen kunstinteressierten Filmfans aus Anlass des 75. Jahrestages der DEFA eine Freude zu machen.
Dieser Wunsch wurde erfüllt, die Ausstellung fand so großen Anklang, dass sie um zwei Wochen verlängert wurde. Am 29.06.2021 endete die Ausstellung schließlich mit einer gut besuchten Finissage.
Besucher der Finissage am 29.06.2021
Der älteste Film der Ausstellung war “Der Rat der Götter”, der schon vor über 71 Jahren Premiere feierte. Er wurde in der Nähe, in den Leuna-Werken, gedreht.
Dr. Gunther Eckhardt - Fluidacryl und FoDig- Der Rat der Götter
Der Film handelt vom IG Farben Konzern und basiert auf den Akten des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses. Der ehemalige Chemiker Dr. Gunther Eckhardt hat sich künstlerisch mit diesem Film auseinandergesetzt.
Dr. Gunther Eckhardt erläutert im Kamerainterview die von ihm angewandte FoDig-Technik.
Nicht nur digital bearbeitete Fotografien der Industrieanlagen der Leunawerke, sogenannte FoDig-Arbeiten, sondern auch eine großformatige Acrylarbeit in Fluidtechnik steuerte er zu dieser Ausstellung bei.
Siegfried Eisenreich - ÖL - Spur der Steine
Ebenfalls in den Leunawerken gedreht wurde der Film “Spur der Steine” mit Manfred Krug. Siegfried Eisenreich setzte sich thematisch in seinem Ölbild mit dem Film auseinander. Der Drehort spielt eine Rolle auf seinem Werk und auch Hauptdarsteller Manfred Krug ist gut zu erkennen. Manfred Krug, als erfolgreicher Schauspieler der Anfangsjahre der DEFA war mehrfach in dieser Ausstellung vertreten.
Peter Loose - Radierung und Pastelle - Hauptmann Florian von der Mühle
1968 entstand mit Manfred Krug in der Hauptrolle der DEFA-Film “Hauptmann Florian von der Mühle”. Drehorte waren unter anderem Naumburg und Freyburg. Der Merseburger Künstler Peter Loose zeigte in seinen Pastellen und Radierungen, wie schön es in diesen beiden Mitteldeutschen Städten ist.
Peter Loose - Radierung - Quedlinburg
“Mir nach Canaillen!” ist ebenfalls ein Film, in dem nicht nur Manfred Krug mitspielt, der in Mitteldeutschland gedreht wurde und zu dem Peter Loose jeweils ein Pastell und eine Radierung vom Filmdrehort zeigte. Gedreht wurde dieses Film-Lustspiel in Quedlinburg.
Dr. Gunther Eckhard - Fluidacryl - Heißer Sommer
Als einer der erfolgreichsten DEFA-Filme gilt die musikalische Komödie “Heißer Sommer” von 1967 mit Frank Schöbel und Chris Doerk. Gedreht wurde u.a. in Leipzig. Zu sehen sind das Alte Rathaus, das Opernhaus und der Mendebrunnen. Dazu schuf Dr. Gunther Eckhardt ein sehr passendes Fluid-Acrylbild. Ein weiteres Acrylbild entwickelte er zum DEFA-Film “Der Tangospieler”, der u.a. auch in Leipzig entstand. Dr. Gunther Eckhardt steuerte auch ein passendes, flammend rotes Bild zu dem bekannten DEFA-Indianerfilm “Die Söhne der großen Bärin” bei.
Dr. Gunther Eckardt - Fluidacryl - Die Söhne der großen Bärin,
Claudia Gabriele Meinicke - Acryl - Gojko Mitich als Weitspähender Falke
Ihren Erfolg verdanken die vielen DEFA-Indianerfilme nicht zuletzt dem beliebten Darsteller Gojko Mitic. Claudia Gabriele Meinicke malte auf Jute für diese Ausstellung ein Portrait des Schauspielers in seiner Filmfigur “Weitspähender Falke” aus dem Film “Weiße Wölfe”, der u.a. in einem Kalksteinbruch nördlich von Halle gedreht wurde. Claudia Gabriele Meinicke ließ sich auch von dem Film “Lotte in Weimar” inspirieren, sich näher mit dem Film Drehort Weimar auseinanderzusetzen. Ausgestellt wurde ein Aquarell vom Theaterplatz in Weimar.
Claudia Gabriele Meinicke - Aquarell - Weimar
Andrea Mertke zeigte eine neue keramische Arbeit. Die Fantasie der Künstlerin wurde durch den Film “Anton der Zauberer” angeregt. Der Film handelt von dem pfiffigen Automechaniker Anton Grubske, der sich in Schiebereien verwickeln lässt, Millionen verdient, im Gefängnis landet und sich nach seiner Entlassung gleich wieder als Organisationstalent bewährt.
Dr. FRanz Güttel - Keramik - Hofnarr
Dr. Franz Güttel beschäftigte sich für diese Ausstellung mit den DEFA-Märchen “Frau Holle” und “Die vertauschte Königin” und schuf zwei treffende Plastiken. Neben seinen märchenhaften Keramiken, fanden sich gleich daneben weitere künstlerische Interpretationen zu beliebten DEFA-Märchen an den Wänden der Galerie.
Siegfried Eisenreich - Cyanotypie - Burg Schönfels
Maritta Morgner - Collage - Burg Falkenstein
“Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd Falada” inspirierte gleich zwei Mitglieder des Merseburger Kunstvereins e.V., sich mit den Filmdrehorten auseinanderzusetzen. Während Maritta Morgner sich auf den Weg auf die Burg Falkenstein begab, um dort die besten Ansichten für ihre digital bearbeitete Fotocollage einzufangen, widmete sich Siegfried Eisenreich dem zweiten Filmdrehort, der Burg Schönfels. Aus einer Aufnahme der Burg schuf er zunächst eine Collage die er mit Cyanotypie, auch Blaudruck genannt, künstlerisch auf Papier bannte.
Siegfried Eisenreich - Cyanotypie - Burg Schönfels
Ebenfalls auf Burg Falkenstein, sowie im Schloss Wernigerode und in Quedlinburg fanden Ende der 70er Dreharbeiten zu dem Märchen “Schneeweißchen und Rosenrot” statt. Astrid Heid widmete diesem Film ihre Arbeit mit dem Titel “Wie im Märchen”.
Ein weiteres Märchen, gedreht in Tabarz /Thüringen, wurde von Alina Benke künstlerisch umgesetzt. Sie zeigte zu diesem alten, schon 1950 gedrehten Film, Zeichnungen im Comic-Style und bringt damit eine junge Stilrichtung in diese Ausstellung ein. Sie absolviert 2021 ein Schülerpraktikum beim Kunstverein und wirkte an der Ausgestaltung der Ausstellung mit.
Ernst Prochnow - ÖL - Burg Querfurt
Zum Schluss noch der Film ” Das Licht der Liebe”. Warum zum Schluss? “Das Licht der Liebe” ist der jüngste Film dieser Ausstellung. Die Dreharbeiten an diesem Film begannen im Herbst 1989. Durch die Wirren der Wendejahre konnte der Film jedoch erst im Februar 1991 Premiere feiern. Im Film sieht man Aufnahmen der Südbastion, der Burgkirche und des Westtores der Filmburg Querfurt. Auf dem Ölbild von Ernst Prochnow, welches er 2020 für diese Ausstellung malte, ist das Westtor mit dem jungen Paar und dem schwarzen Reiter aus dem Film zu sehen.
Zur Ergänzung wurden Filmhefte gezeigt, die beim gemeinsamen Stöbern mit Frau Thieme im Archiv von Frau Halina Czikowsky vom Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg e.V. gefunden wurden.
Ausstellungsvorbereitung im Kunsthaus "Tiefer Keller" April 2021,
Auf der Suche nach Filmheften zu den ausgewählten DEFA-Filmen. Foto: Angela Thieme
Wir bedanken uns beim Förderverein Kino Völkerfreundschaft Merseburg e.V. für die finanzielle Unterstützung, mit deren Hilfe es uns gelang, Bildrechte für einige Filmplakate bei der DEFA-Stiftung und dem Bundesarchiv zu erwerben und diese drucken zu lassen. Danksagen möchten wir auch unserem Vereinsvorsitzenden Herrn Leidel für die Unterstützung und das Zurverfügungstellen von Rahmen und Galerieequipment, sowie seine Geduld. Den beteiligten Mitgliedern des Kunstvereins gilt unser Dank für Ihr Engagement und die vielen schönen künstlerischen Arbeiten.
Allen Besucherinnen und Besuchern danken wir für Ihr Kommen und Ihr Interesse an der Ausstellung.
12.06.2021 Filmaufnahmen in der Ausstellung
Ganz besonders freute uns auch der Besuch eines Kamerateams des Mitteldeutschen Rundfunks, die für die Abendsendung "Sachsen-Anhalt heute" Interviews mit Mitgliedern beider Vereine führten.
Im September 2018 fand begleitend zu den Merseburger Orgeltagen und dem Tag des offenen Denkmals die "XIV Werkschau" des MerKunst e.V. im Schlossgartensalon Merseburg statt. Fünfzehn Mitglieder des Merseburger Kunstvereins stellten ihre künstlerischen Werke (Fotografien, Bilder, Keramiken und Metallskulpturen) vor. Mehr als 60 Gäste besuchten die Vernissage und am ersten Wochenende kamen schon über 400 Besucher in die Ausstellung. Wir danken für die großartige musikalische Begleitung des Eröffnungsabends durch Michael Weber und Richardt Dörrheit von der Musikidee Leuna.
Reges Interesse fand auch der neue Band 3 der Reihe "Merseburg im Wandel der Zeit" . Auch im Anschluss an die Ausstellung im Tiefen Keller Merseburg zu erwerben.
Fotos: Klaus Ulrich, Mitglied im MerKunst e.V., Herzlichen Dank!
Bernd Eichard "Merseburger Orgelpfeifen"
Andrea Mertke "Büste"
Andrea Mertke "Kugelvasen"
Ernst Prochnow "Gelbe Gladiolen", Öl
Heinz Fischer "Rudermädchen", Öl
Klaus Ulrich "Zingster Bodden", Fotografie
Siegfried Esenreich "Dom und Schloss Merseburg", Öl
Irene Buchanan "Quadrate", Farb-Holzschnitte
Gunther Eckhardt "Die Ebbe", Acryl
Bernd Dickes "Alaska", Acryl
Franz Güttel "Dosen"
Erika Fischer "Salz- und Pfefferferkel", Keramik
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Am 24. Mai 2019 eröffnete im Schlossgartensalon Merseburg der Oberbürgermeister der Stadt Merseburg Jens Bühligen feierlich die Ausstellung
"Bottrop zu Besuch"
Willi Loeven, Stadtkämmerer Bottrop, sprach Grußworte und der Vorsitzende der Kunstgemeinschaft Bottrop e.V. führte in die vielseitige Ausstellung ein.
Die Ausstellung lief bis 29.06.2019 erfolgreich und bereicherte so auch das Merseburger Schlossfest.
Zeitgleich (25.05.2019 bis 29.06.2019 ) zeigte die Sitte-Galerie eine
Personalausstellung in memoriam Bernhardine Lützenburg (Bottrop).
"BERNHARDINE LÜTZENBURG - RETROSPEKTIVE"
Bei der Eröffnung der Ausstellung, ebenfalls am 24. Mai, beschenkte Herr Fundermann die Stadt Merseburg mit einem seiner Werke. Er wünschte sich, es solle in der Stadtverwaltung, wo sich schon ein Werk von Bernhardine Lützenburg befindet, hängen.
"MERKunst im Schlossgartensalon"
Im September 2019 fand wiederum begleitend zu den Merseburger Orgeltagen nun die "XV Werkschau" des MerKunst e.V. im Schlossgartensalon Merseburg statt.
Siebzehn Mitglieder des Merseburger Kunstvereins stellten ihre künstlerischen Werke (Fotografien, Bilder, Keramiken und Metallskulpturen) vor.
Mehr als 40 Gäste besuchten die Vernissage. Herr Eisenreich, stellv. Vereinsvorsitzender, hieß sie zur 15. Werkschau des Merseburger Kunstvereins e.V. willkommen.
Die Mitglieder des MerKunst e.V. dankten der Stadt Merseburg und dem Kulturamt, dass die Werkschau im Schlossgartensalon nun schon zum 15. Mal möglich gemacht wurde. Wie jedes Jahr wurde der Schlossgartensalon für ein paar Tage zum Merseburger Kunstsalon. Mit dieser langjährigen Tradition folgte er damit ja fast schon einem berühmten Vorbild, dem Salon de Paris.
Den Salon de Paris gab es seit dem Ende des 17. Jahrhunderts als regelmäßige Kunstausstellung. Ab dem frühen 19.Jahrhundert war dieser der Salon der Mittelpunkt der französischen Kunstwelt. Eine Jury kuratierte die Ausstellung und vergab Prämien für die eingereichten Werke. Lange Zeit war für einen Künstler die Zulassung zu dieser Ausstellung also immens wichtig, um überhaupt in der Kunstszene anerkannt zu werden.
Bekanntermaßen stand die Jury des Salons aber avantgardistischen Malströmungen des 19. Jahrhunderts, insbesondere dem Impressionismus ablehnend gegenüber.
Und obwohl er ebenfalls oftmals abgelehnt wurde, reichte auch Auguste Renoir seit 1863 Gemälde zum Salon de Paris ein, um die Anerkennung als Maler zu erhalten. Eine besondere Anerkennung wurde Auguste Renoir nun im Merseburger Salon dadurch zuteil, dass Ernst Prochnow seinem Pinselstrich und seinem impressionistischen Malstil in seinem Bildzitat „Badende“ nachspürte.
Im Ostflügel befanden Sie noch weitere Bildzitate und Hommagen aus Frühbarock, Romantik sowie deutschem Impressionismus, angefertigt von Claudia Gabriele Meinicke. Diese eigene Auseinandersetzung mit den kulturhistorischen Zusammenhängen und den verschiedenen Ausdrucksformen treibt viele unserer ausstellenden Mitglieder an, sich selbst auszudrücken und eine eigenen Bildsprache zu entwickeln.
Siegfried Eisenreich beschäftigte sich mit Max Liebermann, einem deutschen Impressionisten. Er malte Liebermanns Garten. Weiterhin folgte Eisenreich in seinen Aktstudien einer seit der Frühzeit bestehenden langen künstlerischen Tradition. Zur gelungenen malerischen Umsetzung ist die Auseinandersetzung mit der menschlichen Anatomie unerlässlich. Eisenreichs 15min-Aktstudien waren Versuche der schnellen Erfassung des vorwiegend weiblichen Torsos.
Irene Buchanan beschäftigte sich mit der Farben- und Formensprache des Bauhauses, welches sein 100 jähriges Jubiläum begeht.
Das Revolutionäre am Bauhaus war die für seine Zeit neuartige Zusammenführung von Kunst und Handwerk. Als zentraler Leitsatz galt „Form folgt Funktion“. Auch die Reduktion auf das Wesentliche sowohl im „Formalen“ wie auch im „Farbigen“zeichnete die Bauhaus-Bewegung aus. Kandinskys abstrakte Formenlehre stellte einen Zusammenhang von Farbe und Form her. Dem Bauhausstil werden drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau in den Formen Quadrat, Dreieck und Kreis zugeordnet. Dieses Markenzeichen des Bauhaus' ist noch heute populär. Daher wurden auch von Frau Buchanan hauptsächlich die Bauhaus-Grundfarben Gelb, Rot und Blau in Quadraten eingesetzt.
Schon Karl Valentin wusste: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“. Viel Arbeit machten sich auch unsere Fotografen. Christian Pracht und Maritta Morgner nutzten ihre Fotoausrüstung, um sehenswerte modere Kunst zu schaffen.
So benutzte Christian Pracht die althergebrachte Technik der analogen Schwarzweiß-Fotografie und entwickelte auch seine Filme auch selbst. Dann aber griff er zu moderneren Methoden, er scannte das Negativ digital ein. Das kontrastreiche und dennoch weiche Ergebnis wurde wiederum auf gutes Barytpapier gedruckt.
Noch moderner kamen die Arbeiten von Maritta Morgner daher. Ihre Fotografien und Collagen zeigte sie auf Acrylglas und Dibond. Dibond ist ein steifes Verbundmaterial aus zwei 0,3 Millimeter dicken Aluminiumschichten, die mit einem Polyethylenkern thermisch verbunden wurden. Fotografien auf Dibond sind damit sehr beständig und wertig, zumal, wenn noch so gelungene Motive abgelichtet wurden, wie ihre Meere aus glitzerndem Eis oder feurig leuchtenden Blüten.
Auch dreidimensionale Kunst war in unserem Kunstsalon wieder zu sehen. Andrea Mertke zeigte ihre beliebten Rakubrand-Keramiken. Ihre Exponate bewiesen ihre Beherrschung des Verfahrens, bei der mit ihrem Gefühl für die richtige Technik und Ästhetik, sowie dem „Kamerad Zufall“ im Brennprozess einzigartige Dinge von zeitloser Schönheit entstanden.
Unsere moderne Zeit bringt uns mit all ihren Vorteilen und neuen Technologien auch jede Menge Reststoffe. Ungeliebtes, als unmodern Empfundenes oder technisch Überholtes wird ausgesondert, weggeworfen. Nicht so bei Bernd Eichardt! In seiner Werkstatt in Spergau, die einer Wunderkammer gleicht, entstanden auch die wundersame Kreaturen dieser Ausstellung. In seinen Metall-Skulpturen finden alte Schätzchen Wiederverwendung. Dabei empfand der Besucher gar nichts Altes und Abgelegtes an Eichardts modern wirkenden Skulpturen. Eichardt zeigte uns, wie gelungenes Upcycling aussehen kann. Auch die kleine Mühlenschnecke kam frisch und so flott daher, dass sie gar eine Fahrradklingel benötigt.
Besonders waren in diesem Jahr seine drei Leichtgewichte. Er schuf hier Skulpturen aus Plastik, eben echte Plastik-en. ( Obwohl ! ..., hier in der Nähe von Schkopau heißt es ja eigentlich „Plaste ... (und Elaste aus Schkopau)“).
Heimatverbunden ging es auch im Westflügel des Schlossgartensalons zu. Die Künstlergemeinschaft „Anna mal 5“, zu der Astrid Heid, Andrea Quenzel, Eike Emsel, Susann Höritzsch und Ines Münch gehören, setzte sich vielfältig künstlerisch mit der Merseburger Sagenwelt auseinander.
Die Sage vom Merseburger Raben oder auch die Merseburger Zaubersprüche kennt mittlerweile wohl jeder. Kennen Sie aber auch die Sage vom eingemauerten Kind oder die der Gabel im Merseburger Domplatz-Pflaster?
Nach Walter Saal, Sagen des Kreises Merseburg
saß also Bischof Thilo v.Trotha in seinem Gemach beim Frühstück,
als plötzlich ein Weidmann im Jägergewand bei seinem Tisch stand.
Tilo erschrak, er erkannte sofort den Teufel in ihm,
denn er ward sogleich an den untreuen Jäger Ulrich
und sein eigenes ungerechtes Urteil am Diener Johannes erinnert.
Voller Grimm warf er seine Gabel nach dem Teufel,
der aber bückte sich schnell und die Gabel schoss durchs Fenster hinaus auf den Domvorplatz.
Dort drückte sie sich auf dem Pflaster ab und kann heute noch dort gesehen werden.
(Nach dem Verbleib der Gabel aber erkundigt man sich am besten bei Bernd Eichardt. )
Weiter konnten die Gäste im Salon vertraute Merseburg-Motive, der Nachbarorte wie Hordorf und Schkopau, sowie die herrlichen Landschaften des Saalekreis in den verschiedenen Sälen entdecken. Zeigte doch Günther Knahl in diesem Jahr in seinen Acryl untermalten Ölbildern z.B. das Saaleufer in der Nähe des Bootshauses in besonderem Licht.
Auch in den wunderzarten Pastellen von Peter Loose blickte man u.a. auf die Saale im Herbst und in den Schlossgarten.
Bei den vielen verschiedenen Handschriften der Künstler konnte sicher jeder Besucher etwas für seinen Geschmack Sehens- oder Staunenswertes finden.
War doch von A wie abstrakt bei Gunther Eckardt
oder A wie Acryl bei Bernd Dickes
bis Z wie Zeichnung jede Menge Vielseitiges dabei.
An den neun Ausstellungstagen kamen fast 800 Besucher in den Schlossgartensalon. Die kunstschaffenden Mitglieder waren abwechselnd im Schlossgartensalon anwesend und konnten interessierten Besuchern viel über ihre Werke und deren Enstehen berichten.
Wir danken auch für die großartige musikalische Begleitung des Eröffnungsabends durch Michael Weber & Kollege von der Musikidee Leuna.